9. Anal Fistel / Anal Abszess

 

Definition:

Zwischen dem inneren und äusseren Schliessmuskel befinden sich sekretabsondernde Proktodäaldrüsen. Bei Entzündung dieser Drüsen, kann das Sekret nicht abfliessen und sucht sich zwischen den Schliessmuskeln einen Weg nach aussen. Da es die Haut nicht durchbrechen kann, kommt es dort zu einer entzündlichen Ansammlung, aus der dann ein sehr schmerzhafter Abszess entsteht. Findet diese Eiteransammlung nicht bald Entlastung kommt es zur Ausbreitung der Entzündung mit sogar Zerstörung der umliegenden Gewebeanteile.

 

Kann der Eiter abfliessen, beruhigt sich die Entzündung rasch. Es kann allerdings ein Verbindungsgang zwischen dem Analkanal und der Haut überbleiben, der als Analfistel bezeichnet wird. Dieser Gang ist mit einem speziellen Überzug (Epithel) ausgekleidet, wodurch er sich nicht von selbst verschliessen kann. Je nach Verlauf wird sie in verschiedene Formen eingeteilt, wobei die Fistel zwischen dem inneren und äusseren Schliessmuskel die häufigste ist.

Ursachen:

-     Verschluss der Proktodäaldrüsen durch Kot

-         Fortgeleitete Infektionen aus anderen Körperabschnitten

-         Enddarmerkrankungen wie Hämorrhoiden oder Fissuren

-         Verletzungen der Mastdarmschleimhaut oder der Analhaut

-         Entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn  oder Colitis

Beschwerden:

Beim Abszess finden sich Rötung und Schwellung, starke Schmerzen sowie Fieber, Abgeschlagenheit und Störungen beim Wasserlassen. Die Fistel hingegen zeigt meistens in Afternähe eine kleine  Hautöffnung, aus der Sekret abfliesst. Es kommt zum Nässen und zu Hautreizungen. Schmerzen sind, wenn überhaupt, sehr gering. Die Fistel kann so über Jahre bestehen und zeigt keine Tendenz zur Selbstheilung. Bei langwierigen Verläufen kann es, wenn auch selten, zu bösartiger Veränderung kommen.


Analfistel

Behandlung:

Der Abszess wird grosszügig eröffnet, um einen ausreichenden Abfluss und eine schnelle Heilung zu erreichen. Die Wunde verschliesst sich dann innerhalb einiger Wochen von selbst.

Die Behandlung der Fistel erfolgt durch eine Operation. Dennoch zeigt sie eine nicht geringe Wiederkehr. Verletzungen des Schliessmuskels beim Eingriff können zur Schwäche der Abdichtfunktion des Schliessmuskels führen. 

Alternativ zur Operation kann die Fadeneinlage erfolgen, jedoch ist diese sehr langwierig und mit ungewissem Erfolg.

In unserer Klinik werden oberflächliche Fisteln mit dem Diodenlaser komplett eröffnet (Laser Fistulotomie). Bei tieferliegenden Fisteln, wird nur der äussere Bereich des Fistelganges offen entfernt. Im inneren Muskelanteil wird dann eine spezielle Rundkopffräse eingeführt und der Fistelgang von innen gesäubert. Hiernach wird mit dem Diodenlaser der Gang verschlossen. Die innere Öffnung wird mit Hilfe eines Schleimhautüberzuges  ( Mukosaplastik ) verschlossen. Die Eröffnung des Schliessmuskels wird dadurch vermieden, so dass die nach Fisteloperationen gefürchtete Schliessmuskelschwäche nicht eintritt.

Bei Bedarf kann der Fistelverlauf röntgenologisch  durch eine Fistelgangdarstellung (Fistulographie), Kernspintomographie (MRI) oder mit dem Endoultraschall nachgezeichnet werden. Bei Verdacht auf einen ungewöhnlichen Fistelverlauf sollte eine vorherige Abklärung erfolgen. 

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